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Über Uns

Unsere Geschichte kurz erzählt

             Die Schützengesellschaft       von 1707 E.V.

     Die Kinder und Jugendschützen der Schützengesellschaft                            Schlanstedt zum Schützenfest 1908

Diesen Namen mit stolzem, weit zurückliegendem Gründungsjahr tragen die Schlanstedter Schützen erst seit dem 16. Januar 1997.

Bei Umbauarbeiten auf der Burg fanden sich nämlich hinter einer ewig verschlossenen Verbindungstür alte Kassenbücher der Schlanstedter Schützengesellschaft. Die ersten Einträge darin begannen 1701. Sechs Jahre darauf gab man sich eine Satzung. Gestützt auf dieses Dokument fassten die Schlanstedter Schützenden Beschluss, sich umzubenennen. Aus dem Schützenverein von 1990 wurde die Schützengesellschaft von 1707.

Das Schießen in der dörflichen Gemeinschaft hat in Schlanstedt eine noch viel längere Tradition. Noch unter dem Schutz der Regensteiner Grafen bildete sich Ende des 12., Anfang des 13. Jahrhunderts eine Bürgerwehr.

So steht - nicht weietr belegt - in ortschronistischem Material.

Als sich ein halbes Jahrhundert nach Ende des 30jährigen Krieges Bauern, Handwerker und Leute in Amtsdiensten zur Schützengesellschaft zusmmenfanden, sollte dieser Schulterschluss neben der Ertüchtigung Spaß und Freude bringen, jedoch bei Einhaltung preußisch strenger Regeln. Davon eine längere Kostprobe im Anschluss.

Die Schützengesellschaft gab sich 1856 eine modernisierte Satzung, die praktischbis 1945 galt.

Unterlagen aus dem Katasteramt Oschersleben bestätigten, dass es in Schlanstedt neben der Gesellschaft auch einen Schützenverein gab, dem vorwiegend Landarbeiter angehörten.

Gründungs- u.a. Dokumentewaren dislang nicht aufzufinden.

Eine kuriose Tatsache aus dem Miteinander beider Vereinigungen ist mündlich überliefert :

Gefeiert wurde auf dem Schützenplatz. eine Kapelle spielte zum Tanz - zwischen zwei getrennten Tanzflächen. Links wiegten sich die Paare der einen, rechts die der anderen Schützenvereinigung. 

Undenkbar allerdings, dass ein Bauernsohn ein Arbeitermädchen oder ein Arbeiterjunge eine Handwerkstochter auf

seine Tanzfläche holen konnte.

Am 11. Juni 1933 wurden beide Vereinigungen auf Geheiß der Oscherslebener NSDAP-Kreisleitung zur Schützengesellschaft zusammengeschlossen. Während des 2. Weltkrieges ruhte das Schützenwesen.

Eine Wiederbelebung erfolgte nach 1945 direkt nicht.

Indirekt hat bis 1960 die Jagdgesellschaft Schlanstedt, Karl Schattenberg und Erich Holstein voran, das KK-Schießen organisiert - im Rahmen der Gesellschaft für Sport und Technick. Jahr um Jahr gab es bei den Volksfesten ein Besten - Schießen. Dabei kam es 1960 zu einem Bedauerlichen tödlichen Unfall. Als Folge wurde der zweibahnige Schießstand mit Schützenhaus abgerissen und eingeebnet.

Schon1961 wurde durch den damaligen Abschnittsbevollmächtigten der Volkspolizei Hermann Kruse eine Schüler - und Jugendgruppe an der POS Schlanstedt ins Leben gerufen, die ausschließlich Schießen mit Luftgewehr betrieb.

1966 bildete sich daraus die Sektion Sportschießen an unsererPOS, aber unter dem Namen SG Dynamo Halberstadt. In dieser Zeit hat der Schießsport in Schlanstedt seinen hervorragenden Ruf aufgebaut. 

Auf Kreis-, Bezirks- und DDR- Meisterschaften sowie bei den Kinder- und Jugendspartakiaden wurden gute bis sehr gute Ergebnisse erziehlt.

Bernd Kruse belegte bei den DDR-Meisterschaften 1971 einen herausragenden 3. Platz !

Übungsleiter Hermann Kruse, Dieter Heinemann, Wolfgang Mischorr und - heute noch Jugendleuter in der Schützengesellschaft - Wolfgang Köhler.

Dann kam die Wende, und am 09. April 1990 gründete sich in der Kreuzbergschenke der Schützenverein . Zum ersten Vorsitzenden wurde eine Legende des Schlanstedter Sportschießens gewählt - Hermann Kruse.

Er war es auch, der beim Bau des KK-Schießstandes 1994 alle Fäden in der Hand hielt, den Bau vorantrieb. Der Einsatzwille der Mitglieder war nahezu grenzenlos, die Unterstützung durch örtliche Unternehmen großartig. 

So entstand im alten Futtersilo am Lakeweg der Stand mit sieben 50m-Bahnen plus zwei 25m-Bahnen für

KK-Pistole und - Schritt für Schritt - auch das Schützenhaus.

Keine Kleinigkeiten für die Brauchtumspflege : 

1997 bekam die Schützengesellschaft, von ihrem Ehrenmitglied

Ottoheinz Bögelsack in dessen Vaters Nachlass gefunden, die 

alte Schützenkette mit Königsorden. Aus dem Nachlass von

Günter Brand kam eine Königsschärpe ( 1895-1905 ) und 

ein altes Pusterohr aus Lindenholz.

Die alte Schützenfahne jedoch blieb verschollen. Aber die 

Neugestaltung - wieder von großzügigen Sponsoren gestützt -

kann sich sehen lassen. Am 22. Mai 2005 wurde die Fahnenweihe vollzogen.

Im sportlichen Bereich sind Christian Knothe, Arne Kruse und Norman Maier mit KK-Gewehr auf Kreis- und Landesebene eine feste Größe. Acht Übungsleiter, drei davon mit Jugend-Basis-Lizenz wollen erreichen, dass Schießsportruhm nicht verblasst. Um bei sinkenden Kinderzahlen an den Nachwuchs heranzukommen und ihn zu halten, sind auch schon neue Wege angebahnt.

Jedes Jahr Anfang August ist und bleibt das Schützenfest kultureller

Höhepunkt im Dorf, mit dessen Vereinen die Schützengesellschaft

stets ihre Verbundenheit zeigt. Am 29. Juli 2007 feierte sie mit

viel Prominenz, der Präsident des Landesschützenbundes an der

Spitze, und vielen Gästen ihr 300jähriges Bestehen.

Der farbenfrohe Festumzug an diesem Tag und ein feuchtfröhlicher

Frühschoppen - sie sind nicht die Letzten gewesen. Und der

Gedenkstein am Burgstall hilft, die Erinnerung an dieses Jubiläum

zu bewahren. 

Hermann Kruse und Ottoheinz Bögelsack bei der Übergabe der alten Schützenkette im Jahr 1997 

   Geschäftsführender Vorstand seit 1997

  (von links)Friedrich Stadler, Jonny Müller                    und Dieter Hartung 

     DECRET: WEGEN WIEDERHOLUNG DES                          SCHÜTZEN-GELAGES

N

achdem wie bekannt das Schützen- Gelage oder Freyschießen aus bewegenden Ursachen, einige Jahre her in Subpenso geblieben, welches dan endlich dahin gediehen, das solches bei hochlöblichen Krieges und Domainen Cammer gesuchet worden, diese auch solche wieder herzustellen sich bei Hofe Mühe 

gegeben so ist solches unter nachstehenden Condition wieder Frey gegeben. 

Und zwar :

° das sich keiner unterstellen solle, mit geladenen Gewehr bei der Versammlung erscheine noch im Dorfe zu schießen

°sollen alle Streitigkeiten und Zänkereien so vor diesen oftmals dabei vorgegangen, wegfallen

° soll keiner mit einer brennenden Tabacks-Pfeife aus der Stube auf die Straße gehen

° soll kein Lärm und Schwärmen auf dem Rath-Hause und in der Schenke noch auf der Straße vorgehen, sondern auf Höchste precise um 10 Uhr in aller Stille und Ehrbarkeit soll Feierabend gemacht werden

Mit dem Befehl das wer sich diesen 4 Regula nebst ihren übrigen Confirmirten Artikeln nicht gehorsam erzeigen wird, der soll nach der bei ihnen gebräuchlichen Brüchen, so ihnen von Geschworenen = und Schützen = Herrn Dicktirt wird unterwürfig seyn, sollte sich jemandt demselben wiedersetzen, so solle solches sofort dem Amte angezeigt, und sollte derselbe als ein Wiederspenstiger und Verbrecher angezeigt mit 5 Rutenhieben oder den befinden nach mit 10 Rutenhieben exemplarich bestraft werden.

Da nun das Amt befohlen solches zu jedermanns Notiz zu bringen, so solches Dato der Commune öffentlich vorgelesen und den vorstehenden Confirmirten Artikeln angehängt.

So geschehen: Schlanstedt anno 28ten Juni 1751

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